Ein Kleinunternehmen gründen und alles was dazu gehört

In Deutschland muss alles seine Richtigkeit haben und so ist es auch, wenn man mit seinem Hobby ein bisschen Geld verdienen will. Bei mir ist es das Erstellen von Webseiten. Bis zu einem gewissen Grad kann man es eventuell noch unter der Hand machen. Kommt aber auf den Kunden drauf an. Wenn er eine Rechnung haben will, dann ist dies nicht mehr möglich. Der bessere Weg ist seine Tätigkeit offiziell anzumelden. Offiziell heißt, dass man ein Gewerbe anmeldet.

Vorweg möchte ich noch sagen, dass ich keine Garantie für Informationen übernehme. Ich selber habe es so verstanden und habe noch keine Probleme gehabt. Wenn ihr Anmerkungen habt, dann könnte ihr diese über die Kommentare los werden.

Anmeldung des Gewerbes

Hat man sich dazu entschieden ein Gewerbe anzumelden, ist der ersten Schritt der Weg zur Stadt oder Gemeinde. Dort bekommt man den Antrag für die Gewerbeanmeldung. Man kann das Formular direkt vor Ort ausfüllen oder man nimmst es mit und füllt es zu Hause in Ruhe aus.

Ein wichtiger Bestandteil in der Anmeldung ist die Tätigkeit. Dort solltet ihr versuchen sehr allgemein eure Tätigkeit zu beschreiben. Das hat den Vorteil, dass ihr in Zukunft nicht gleich wieder eine Änderung durchführen müsst, nur weil sich eure Tätigkeiten ein bisschen geändert haben. Also in Ruhe mal hinsetzen und überlegen, was will ich machen und wie könnte es sich entwickeln. Ich habe in das Feld Schlagwörter eingetragen, die meine Tätigkeit beschreiben.

Es macht auch Sinn sich die Tätigkeit abzuheften, um nachschauen zu können.

Ich gehe mal davon aus, dass ihr ein Nebengewerbe anmelden wollt. Das heißt ihr wollt das Gewerbe neben dem Studium oder dem Job anmelden. Dabei ist auch wichtig, dass ihr euren Arbeitgeber fragt, ob er nichts dagegen hat, dass ihr ein Gewerbe anmelden wollt.

Eine weitere Voraussetzung für die Anmeldung ist, dass ihr mindestens 18 Jahre alt seid.

Die Anmeldung ist nicht kostenlos. Bei mir hat es damals 25 € ohne Gewerbeschein gekostet. Der Gewerbeschein kostet noch mal 5 € mehr. Ich habe ihn mir nicht direkt ausgestellt, da ich ihn nicht benötige. Der Schein ist wichtig, wenn man z.B. im Großhandel einkaufen möchte. Das nachträgliche Ausstellen ist aber auch kein Problem.

Wenn man nachträglich etwas an der Gewerbeanmeldung ändern möchte, z.B. es sind noch Tätigkeiten hinzugekommen, dann kostet dies auch wieder Geld. Da weiß ich aber jetzt leider nicht mehr den Preis.

Die eben genannten Preise waren bei meiner Stadt so. Es kann natürlich auch sein, dass sie bei euch anders sind.

Sollten noch Fragen bei der Anmeldung auftreten, dann helfen die Mitarbeiter der Stadt oder Gemeinde bestimmt auch weiter.

Finanzamt

Nach der Anmeldung habe ich gleich die Unterlagen für das Finanzamt in die Hand gedrückt bekommen und es war sehr viel mehr Papier. Da das Finanzamt einiges wissen wollte, habe ich den einfachen Weg gewählt und habe das Formular vom Steuerberater ausfüllen lassen. Ich habe mir gedacht, dass ich dann zwar den Steuerberater bezahlen muss, aber dafür ist das Formular gleich richtig ausgefüllt ist.

Bis jetzt war immer nur die Rede von einem Gewerbe. Es gibt aber noch eine Unterteilung. Innerhalb des Gewerbes gibt es das Kleinunternehmen. Kleinunternehmen heißt, dass man im Jahr nicht mehr als 17 500 € Umsatz machen darf. Des Weiteren führt man keine Umsatzsteuer auf der Rechnung auf und führt auch keine beim Finanzamt ab.

Umsatz ist das ganze Geld, das ihr einnehmt ohne die Ausgaben abzuziehen.

Ich empfehle, sich einen Steuerberater zu suche, der einem hilft. Bei mir lagen die Kosten für das Ausfüllen des Formular bei ca. 60 €. Die Frage mit den Steuerberater kommt am Ende es Jahres wieder. Ihr müsste einmal im Jahr eine Kostengegenüberstellung beim Finanzamt einreichen. Dabei werden die Einnahmen und die Ausgaben gegenüber gestellt und der Gewinn ermittelt.

Wieder kurze Begriffserklärung: Der Gewinn ist das Geld, das ihr raushabt, wenn alle Ausgaben vom Umsatz abgezogen worden sind.

Die Gegenüberstellung geht mit in die Einkommensteuererklärung ein. Lasst euch nicht von den Kosten eines Steuerberaters abschrecken, denn die könnt ihn aus der Kasse des Gewerbes bezahlen.

Der Gewinn ist eine wichtige Zahl und man sollte versuchen diesen möglichst klein zu halten. Natürlich könnt ihr euch auch einen Lohn auszahlen, jedoch fällt das nicht unter die Ausgaben, sondern wird zu dem Gewinn gerechnet. Die Auszahlung kann man auch anders machen. Damit man vernünftig arbeiten kann, benötigt man natürlich einen PC und alles was dazu gehört und bequem sitzen, möchte man natürlich auch.

Kammern

In den nächsten Tagen/Wochen werdet ihr auch Post von der zuständigen Kammer bekommen. Die wollen auch nur euer Bestes und euer Geld. Das Ganze kann man aber umgehen, wenn man nicht mehr als 5 200 € Gewinn hat. Das ist der Freibetrag, den man mir damals gesagt hat.

Ein Anruf bei der Kammer und man bekommt die entsprechenden Informationen.

Krankenkasse und Kindergeld

Jetzt kommt noch ein Punkt, der besonders wichtig ist, wenn man z.B. Student ist. Als Student ist man oft bei den Eltern mitversichert und bekommt noch Kindergeld. Kommt natürlich darauf an wie alt man ist.

Bei der Krankenkasse gibt es zwei Zahlen auf die man achten muss. Die erste ist die Anzahl der Stunden in einer Woche. Da darf es nicht mehr als 19 Stunden pro Wochen sein. Die zweite Zahl ist der Gewinn pro Monat. Dieser darf nicht mehr als 358 € im Monat betragen. Wäre auf das Jahr betrachtet 4 296 €. Es ist dabei nicht schlimm, wenn man mal Spitzen drin hat, es darf nur nicht der Jahresgewinn überschritten werden.

Diese Zahlen wurden mir mitgeteilt, als ich mich schlau gemacht habe. Es kann sein, dass sie sich schon wieder geändert habe. Eine Möglichkeit, um die aktuellen Zahlen zu bekommen, ist, dass ihr bei eurer Krankenkasse anruft und sagt, dass ihr ein Gewerbe anmelden wollt und was es da für Grenzen von der Krankenkasse gibt.

Beim Kindergeld gab es mal eine Grenze für den Gewinn, die wurde aber 2011 aufgehoben. Jetzt ist nur wichtig, dass man nicht mehr als 20 Stunden in der Woche arbeitet. Quelle

Ihr merkt es wieder. Es geht nur um den Gewinn. Damit man von keiner Seite Probleme bekommt, einfach Kosten/Ausgaben schaffen.

Buchführung

Im Abschnitt Finanzamt habe ich schon erwähnt, dass man dem Finanzamt seine Einnahmen und Ausgaben geben muss. Es gibt nun mehrere Möglichkeiten wie man diese dokumentieren kann.

Es macht auf jeden Fall sehr viel Sinn, wenn man sich ein extra Konto bei der Bank anlegt, um private Gelder von den Geldern des Gewerbes zu trennen. Als Jugendlicher bekommt man bei der Bank oft ein Konto kostenlos. Damit man sich die Kontoführungsgebühren sparen kann, geht man einfach zu einer anderen Bank und legt sich noch ein Jugend-Girokonto an.

Ein weiterer Vorteil eines extra Kontos ist, dass man nicht seine private Kontonummer rausgeben muss, damit Kunden z.B. Rechnungen überweisen können.

Damit man schnell und einfach seine Konten verwalten kann, sollte man bei der Bank auch gleich Online-Banking beantragen. Wenn man dann noch auf eine Online-Banking-Software setzt, kann man es sich noch einfacher machen. Bei einem Programm hat man die Konten von den verschiedenen Banken unter einer Oberfläche und muss nicht zwischen den Webseiten der Banken wechseln.

Für Mac kann ich das Programm Outbank empfehlen. Damit lassen sich schön die Konten verwalten und alle Banking-Aufgaben durchführen.

Jetzt aber zur Buchhaltung. Hört sich schlimmer an als es ist. In der ersten Zeit habe ich es über ein Tabellenkalkulationsprogramm gemacht. Mit ein paar Formeln war das auch schnell gemacht, da man nur die Einnahmen und die Ausgaben gegenüberstellen und am Ende zusammen rechnen muss. Bei der Rechnung werden die Ausgaben von den Einnahmen abgezogen, um den Gewinn zu ermitteln.

Das alles geht und reicht auch, aber es geht schöner und einfacher. Die bessere Lösung kostet aber jährlich ein bisschen Geld. Die Rede ist von dem Programm Umsatz. Mit dem Programm lässt sich alles, was mit der Buchhaltung zu tun hat, noch besser verwalten.

Wenn ihr mehr Informationen zu der Buchhaltung haben möchtet, dann solltet ihr euch das eBook von dem Entwickler des Programms anschauen. Dieses Buch ist kostenlos und auch sehr schön geschrieben.

Bei der Version des Programms habe ich mich damals für die Pro-Version entschieden. Mit dem Programm ist es auch möglich die Umsatzsteuervoranmeldung zu machen. Das müsst ihr beim Kleinunternehmen nicht, kommt erst, wenn ich über den 17 500 € liegt.

Es bietet sich auch an, dass man von seinem privaten Konto ein Startkapital auf das Konto des Gewerbes überweist. Dann hat man schon ein bisschen Geld und kann damit arbeiten. Hat man das Geld wieder drin, dann nimmt man sich das Startkapital wieder raus.

Abschluss

Jetzt habe ich euch all mein Wissen zu dem Kleinunternehmen gegeben und ich hoffe ich konnte euch einige Fragen beantworten. Wenn ihr noch weitere Informationen oder Ergänzungen habt, dann könnt ihr mir gerne eine Mail schreiben.

In dem Artikel habe ich von meinen Erfahrungen berichtet. Genauere und verbindliche Informationen erhaltet ihr unteranderem bei einem Steuerberater.

Auf der Seite kleinunternehmerregelung.org dreht sich auch alles um dieses Thema. Dort könnt ihr euch auch mal durchklicken und euer Wissen erweitern. (Ein bisschen lästig dort ist, dass man das Popup-Fenster nicht wegklicken kann. Wenn ihr die Entwickler-Tools im Browser kennt, dann könnte ihr den Teil des Quell-Codes entfernen. Mail deswegen ist auch schon geschrieben.)

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